Morayma Historie

Mit der Benennung unseres Stammes "Qabida Morayma" wollen wir der letzten Prinzessin von Granada die Ehre erweisen.   

In Gedenken an „Morayma“: 

Die Frau des letzten moslemischen Königs (Emir), Boapdil, Rey Choico oder der kleine König, von Granada in Spanien. *(ca. 1482 bis 1492)  

Ali Athar, ein Spezereien Händler und berühmter General, erreichte durch seine Heldentaten die höchsten Ehren bei den Nasriden. Er war Vogt von Loja, Herr von Xagra, erster Hofverwalter der Alhambra und oberster Gerichtsvollstrecker des Königsreiches Granada. Sein ehrgeiziges Streben erreichte seinen Höhepunkt, als er seine fünfzehn jährige Tochter Morayma mit dem Thronfolger Boapdil vermählte und somit Schwiegervater des künftigen Königs wurde. Trotz seines Reichtums lebte er wie ein armer Mann, da er all seine Einkünfte für die Verteidigung des Königsreiches einsetzte. Als Beweis für die Opferbereitschaft und Vaterlandsliebe dieses reichen Vogtes genügt es zu sagen, dass seine Tochter Morayma sich am Tag ihrer Vermählung mit geliehenen Kleidern und Juwelen schmücken musste. Ein Chronist, der bei der Hochzeit zugegen war, erzählt: "Das die Braut einen Rock und einen Schal aus schwarzem Stoff trug und eine weiße Haube, die ihr ganzes Gesicht verhüllte, zum großem Bedauern Aller, da ihre Gesichtszüge sehr hübsch und bezaubernd sind". Ein moslemischer Dichter versichert, "Das Morayma große und ausdrucksstarke Augen in einem bewundernswerten Antlitz besaß" und dass man "durch die dichten Gewänder Schultern und Arme, Hüfte und Taille von klassischer Konturen erahnen konnte". Später werden Geschichtsschreiber sich auf sie beziehen; als die zarte Morayma und die leidgeprüfte Gemahlin des Rey Chico, des kleine Königs. "Ohne Zweifel hat es nur wenige Frauen gegeben, die so unglücklich waren wie Sie", erinnert uns Fidel Fernändez. Wenige Tage nach der Hochzeit lässt Muley Hacen seinen Sohn in den Kerker werfen und trennt ihn gewaltsam von seiner noch so jungen Frau. Die gezwungen wird, in einem Carmen (Haus mit Garten) nahe der Cuesta del Chapiz (im Albayzin) zu wohnen. 

Später, nach der Schlacht von Lucena, in der ihr Vater Ali Athar fällt und ihr Mann Boapdil gefangen genommen wird, muss Morayma mit ihrem nun einjährigen Sohn Ahmed erneut Zuflucht in dem Carmen suchen. Hier verweilt Sie während der monatelangen Gefangenschaft ihres Gemahls. Zuletzt gewähren das spanische Königspaar dem Rey Chico die Freiheit unter Auflagen: So muss unter anderem der erstgeborene Ahmed als Geisel übergeben werden. Das Kind ist gerade zwei Jahre alt. Die Mutter wird es erst wieder bei der Übergabe Granadas zurückbekommen, als es neun ist. Es kennt die arabische Sprache nicht, ist getauft worden und reagiert auf den Beinamen "Infantico" (kleiner Prinz), den es von Isabella der katholischen bekam. Morayma wird sich weitere zwei Male in den Carmen zurückziehen, zuletzt auch ihr Mann Boapdil als sie sich auf den Weg ins Exil vorbereiten, in die Alpujarras, die ihnen von den katholischen Königen als letztes Herrschaftsgebiet zugestanden werden. "Jetzt da Du kein Königreich mehr besitzt, suche deine Zuflucht im Herzen deiner Frau", soll Aixa Fatima ihrem Sohn Boapdil gesagt haben. Doch Morayma, "Entthront bevor sie je die Wonnen des Thrones hatte genießen können", konnte Boapdil nur "Den letzten Garten ihrer Hingabe" anbieten, die Erinnerung  an jenen Carmen(Garten) des Vergessens, in dem sie so glücklich gewesen waren. Von dieser Stelle des Albayzin aus, dem Aussichtspunkt der Hoffnung, betrachtete Morayma stundenlang die Paläste der Alhambra, in der sie obwohl Königin kaum wohnen durfte. Sie gingen nach Andarax und blieben dort, bis die Spanier einen neuen Verrat beschlossen, sie aus Spanien zu vertreiben. Was nach den heißen Sommertagen des Jahres 1493 geschah. Im Oktober schifften sich Boapdil, seine Mutter Fatima, seine Schwester, seine Söhne Ahmed und Yusef und einige Freunde, sowie Bedienstete in Hafen Adra nach Afrika ein. 

Morayma indessen, "Die einzige Liebe Boapdil´s", der einzige Mensch, der ihm den Schmerz des Exils hätte erträglich machen können, starb wenige Tage zuvor! Sie wurde in der Moschee von Mondüjar (bei Dürcal) begraben, wohin man schon die sterblichen Überreste anderer Sultane der Alhambra verlegt hatte. Der Leichnam Morayma´s wurde nach Mondüjar gebracht, damit sie neben den Nasridenkönigen ruhen konnte. Boapdil verfügte die Übergabe bestimmter Güter an den Alfaqui (moslemischer Gesetzeskundiger), damit er jede Woche zweimal vor dem Grab Morayma´s bete. Gleitzeitig setzte er eine bedeutende Rente für die Ulemas (Religionsgelehrten)a aus, damit sie täglich für Morayma in der Moschee beteten. "Kaum hatte sich Boapdil für sein Exil nach Marokko eingeschifft, beschlagnahmten die Christen alle Güter, die für die Gebete Morayma´s vorgesehen waren, und errichteten mit ihnen eine Kirche auf dem Grundstück der Moschee, die sie bedenkenlos abreisen ließen". Dem Gedächtnis an Morayma, deren Leichnam unter strengster Geheimhaltung durch alle Täler und Alquerias (Landgüter) der Alpujaras von Andarax bis Mondüjar gebracht worden war, haftet eine herbe Bitternis an. 

(Freie Übersetzung aus dem Spanischen.)

Solltet Ihr einmal Gelegenheit haben Granada zu besuchen, könnt Ihr im Mirador  "De Morayma", ein Restaurant in Granada,  es uns gleich tun. Denn es wurde nach Ihr bemannt und war ihre Aussicht auf die Alhambra.  

Saide Abia                                           

 

https://fr.wikipedia.org/wiki/Morayma